- 421 seiner Umgebung, seiner Nation gebrochen hat, ohne eine neuer ihm hinreichende Lebensform gefunden zu haben, und das deshalb verzweifelt zugrunde geht. Die Jugend von damals begrüßte dieses äußerlich formlose Werk als das Bekenntnisbuch ihrer Sturm- und Drangzeit. Der Dichter, der, alle Fesseln des epigonenhaften Akademismus wegwerfend, in dem freien Verse eine neue poetische Ausdrucksform gefunden und sich offen in die erste Reihe der jungen, für moderne Ideale streitenden Generation gestellt hatte, begnügte sich jedoch nicht damit, einfach zu protestieren; sein Werk wurde alsbald zur philosophischpoetischen Kritik der Gegenwart und ihrer Lebenswerte. Mit leidenschaftlichem Ernst und herber Wahrheitsliebe, mit pathetisch scherzhafter Geste zerschmettert der zürnende Poet in seinen ~ Vybourene smutky« (~Ausgetobte Schmerzen«, 1897), die immer noch sein Hauptwerk bleiben, alle angebeteten Götzen der modernen Menschheit. Schonungslos prüft er deren Glauben, Hoffnung und Moral und findet überall nur Lebenslügen. Aber der Poet, dessen analytischer Geist sich durch keinen schönen Wahn bestechen läßt, fragt zuletzt doch, ob diese schreckliche Götter- und Götzendämmerung der Anfang oder das Ende der modernen Gesellschaft sei. Und schon auf den letzten Seiten dieses schmerzhaften Buches schimmert die Ahnung einer höheren Zukunft, einer edleren Moral, einer besseren Menschheit durch. Diese scheuen Zukunftsträume finden dann in dem wundervollen Zyklus ~Das Tal des neuen Reiches« in dem Buche ~Jeste jednou se vratime« ("Einmal kehren wir noch wieder«, 1900) sowie in der vollendeten Sammlung »Dobrodruzstvi odvahy