- 319 Bücher in ein grofsartiges Orgelkonzert zum Preise des erhabenen Weltalls und der siegreichen Idee ausklängen. Eine Gruppe für sich bilden V rchlickys formvollendete Sonettensammlungen, wo diese von ihm meisterhaft beherrschte Kunstform zu einem wundervollen Instrumente der poetischen Meditation wird; diese Sonette erschienen in zwei Serien, )Sonette eines Einsiedlers« (seit 1885, mehrere Bücher) und )Stimmen in der Wüste« (1890). An die kontemplative Lyrik schliefst sich Vrchlickys Epik, die im Jahre 1876 durch seine )Epischen Gedichtec begann und dann in den )Neuen epischen Gedichten« (1880), ) Mythen« (1879 und 1880, zwei Bände), »Fragmente der Epopöec (1886 und 1895, ebenfalls zwei Bände), »Alten Sagen« (1883) und »Göttern und, Menschen« (1902) fortgesetzt wurde. Doch echte epische Objektivität ist auch hier selten: immer betrachtet Vrchlicky die Sage und die Geschichte, die Legende und den Mythus durch das Medium des philosophischen Gedankens aus dem 19. Jahrhundert; immer knüpft er an jeden epischen Stofseine weitschweifige Reflexion, belebt auch das kleinste Bruch· stück der Weltgeschichte durch tiefsinnige Meditationen, die einen allzubunten , vom pantheistischen Materialismus bis zum Cousinschen Idealismus schweifenden Eklektizismus verraten. So entstand diejenige ~Gattung von Vrchlickys Epik, die er »Bruchstücke der Epopöe« genannt hat, und die in Victor Hugos »Legendes des siecles