- 262 schrift, sich unter der gewissenhaften Leitung des feinen Kunstkenners und geschickten Dramatikers ~.:.!3~MLk.9_Y e c einen guten Ruf erworben hatte. Dann versammelte sich die ganze Gruppe in zwei interessanten Musenalmanachen )Lada Ni6la( (1855) und .. ~M!j ( (1858-1862), die als kühne Manifeste der neuen Mtung in der düsteren und müden Zeit befreiend und erleichternd wirkten; eine ganze Reihe von litterarischen Gründungen aller Art J die jedoch allzu früh scheiterten, folgte diesen merkwürdigen Publikationen. Von den älteren Anhängern der neuen Schule ist besonders Josef Vaclav Fric (1829-1890) mehr durch seine Menschenschicksale als durch seine künstlerischen Schöpfungen interessant. Er bewegte sich sein Leben lang, wie sein älterer Kommilitone K. Sabina, eine rätselhafte, dämonische Existenz, die unter der Jugend gern die verlockende Rolle eines Mannes von Übermorgen spielte, abwechselnd zwischen Rednerbühne und Kerker, zwischen Journalredaktion und Untersuchungshaft; beide haben lange Jahre im Ausland als unfreiwillige Emigranten verbracht. Fric, der seinen Ruhm um fünfundzwanzig Jahre überleben mufste, war ein echter Don Quijotte des politischen und litterarischen Radikalismus: stets predigte dieser ewige Jüngling in kühnen Worten und salbungsvollen Versen die schöne Tat, zu der er selbst nie gekommen ist; so oft er von Freiheit sprach, sprühte er von Begeisterung, Leidenschaft und Stolz - aber als man nach seinem Tode seinen litterarischen Nachlafs musterte, fand man, dafs ein dünnes Versbüchlein und ein dickleibiges Memoirenwerk von einem fast lächerlichen Selbstbewufstsein das Endergebnis seines langen Lebens sind. Fast zwanzig Jahre hindurch hielt man den fruchtbaren und vielseitigen Vi t ~ z s I a YJli.l~ .. k(.1.~.3~:=1§'?..1) für den Führer der ganzen Generation. Sein selbstbewufstes Auftreten, sein feuriges Temperament, sein gebieterischer Geist, seine organisatorische Begabung sowie seine glänzenden Erfolge auf allen Gebieten der Dichtung sicherten ihm lange den ersten Platz in dem gesamten cechischen Schrifttum. Halek, ein gesunder Sohn des fruchtbaren Mittelböhmens , widmete sich ausschliefslieh der Journalistik und der Litteratur, und da er, reich verheiratet, auch gesellschaftlich gesichert war, übte er als Kritiker, als Mitarbeiter der populärsten Tageszeitung, der )Narodni Listyc ()National-