- 292 war; nur in seiner intimsten Lyrik bebt manchmal die zarte und tiefe Trauer des vereinsamten Herzens, das sich auch danach gesehnt hat, »den feinen Lockenkopf eines Kindes zu streicheln«. So erschien er endlich in seinen letzten Lebensjahren in den Prager Gassen als alter, oft mürrischer Junggeselle in der Begleitung eines Dienstmannes, welcher den siechen und verlassenen Mann stützen mußte, dessen Löwenkof, schön umrahmt vom grauen Haar und Bart, den Eindruck eines alten Geisteshelden hinterließ. Doch dazwischen liegt eine Reihe von bewegten Jahren, wo Neruda den tapferen Kampf eines modernen Schriftstellers und eines ehrlichen Journalisten kämpfte. Nerudas Erstlingsbuch »Hfbitovni kviti« (»Friedhofsblumen